Rückblick 2022
« Besuch im Gletschergarten Luzern »
Samstag, 22.Oktober 2022
Morgenstimmung
vor dem Löwendenkmal. Mit dem Eintreffen der 36 Staatsbürgerinnen und
Staatsbürger hellt sich der Himmel auf und die letzten Regentropfen verziehen
sich. Punkt 10.00 Uhr werden wir durch Herrn Andreas Burri, Direktor des
Gletschergartens Luzern begrüsst. Nach ein paar freundlichen und humorvollen
Worten teilt sich die angereiste Schar in zwei Gruppen. Herr Burri und Herr
Achermann, die sich seit ihrer Studienzeit kennen, beginnen vor dem
Löwendenkmal mit ihren interessanten Führungen.
Das Löwendenkmal kennt jeder, doch plötzlich sehen wir diesen geschichtsträchtigen Ort mit anderen Augen. Es liegen nicht bloss 200 Jahre Schweizer Geschichte vor uns, sondern Zeitzeugen aus mehreren Millionen Jahren können an der Felswand wie in einem Buch gelesen werden. Doch das ist nur der Einstieg, es wird noch spannender. Der Weg führt uns an den eindrucksvollen Gletschertöpfen vorbei und wir treten in das neuerstellte Felsentor ein. Der Weg in den Felsen führt uns durch die vergangenen Zeiten, die der Standort von Luzern erlebt hat. Aus der Zeit, als Luzern noch am Strand eines Urmeeres lag, können unsere Führer eindeutige Zeitzeugen aufzeigen. Eindrücklich sind die Muster des versteinerten Sandstrandes zu bestaunen. Darin eingeschlossen finden sich Fossilien von Haifischen und Pflanzen, die beweisen, dass auch das Klima damals tropisch warm war. In jeder Ritze und in jedem Felsspalt finden unsere sehr versierten Führer Fakten und Informationen und verbinden sie mit spannenden Geschichten. Der tiefste Punkt im Berg, der einen kleinen unterirdischen See beheimatet, wird der Mittelpunkt der Zeit benannt. Ab da führt eine lange Treppe Stufe um Stufe dem Licht oder der Gegenwart entgegen. Eine Vorahnung zeigt auf, was unsere Nachfahren dereinst aus unserer Zeitepoche finden werden. Immer höher geht die Treppe, bis wir am Ende des Lichtschachtes die strahlende Sonne erblicken. Wir sind wieder zurück in der Gegenwart.
Herr Burri und
Herr Achermann haben auf ihrer Führungstour die Leidenschaft und das Herzblut
versprüht, womit der neue Felsenweg im Gletschergarten erbaut wurde und sich
heute zu einem wahren Publikumsmagnet entwickelt hat. Unsere Präsidentin
Christine Lötscher spricht mit ihren treffenden Dankesworten allen Anwesenden
aus dem Herzen.
Beim anschliessenden Mittagessen im direkt nebenanliegenden Restaurant SOWIESO geniessen wir einem Salatteller, ein Luzerner Chügelipastetli und zum Dessert eine feine Caramelcrème. Das feine Essen und den sehr freundlichen Service hat alle Anwesenden begeistert.
StaatsbürgerreiseStaatsbürger-Reise ins deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz
«Auf die Walz in der Pfalz
Donnerstag, 22. bis Sonntag, 25. September 2022
Frei nach Adolf Ogi «Freude herrscht!»; pandemiebedingt erste Auslandsreise nach der denkwürdigen Austria-Fahrt nach Graz und in die Steiermark im September 2018.
1. Tag: Donnerstag, 22. September 2022
Frohgemut versammelten sich 41 Staatsbürgerinnen und -bürger entweder beim Inseli in Luzern oder etwas später in Sursee. Der tiptoppe Car der Firma Roland Zemp aus Rain und Chauffeur Daniel Schilliger holten uns bei herrlichem Wetter ab. Von Daniel mehr später! Klar, ein Kaffeehalt durfte nicht fehlen – bereits in deutschen Landen. Vorher galt es am Zoll, den Vorschriften der deutschen Behörden zu entsprechen…. In flotter Fahrt und ohne Stau ging es nordwärts mit dem Ziel Landau in Rheinland-Pfalz. Wir erfreuten uns an der ausführlichen Einführung durch Willy Lötscher. – Sog. Heinzelmännchen luden die Koffer beim ****Parkhotel Landau aus und eine erste Information wurde hotelseits bereits im Car vermittelt. Eine kurze Fahrt und wir landeten in der «Raddegaggl-Stubb» - einem Zungenbrecher von Namen. Ein uriges Lokal, so richtig um erstmals zusammen zu sitzen. Schon der knackige Salat war eine halbe Mahlzeit, dann kamen die zwei riesigen Rindfleisch-Rouladen, bei uns als Fleischvögel bekannt. Qualität hervorragend, Quantität, na ja, für nicht mehr körperlich tätige Zeitgenossen zu viel des Guten. Rindfleisch fein gerollt, Füllung exzellent und die köstliche braune Sauce reichlich. Für Gesprächsstoff – wir sprechen hier nicht von Zündstoff – war gesorgt und die Reise so richtig lanciert. Eine zweistündige Stadtführung brachte uns Landau näher. Die Stadt hat etwa 50'000 Einwohner, gilt damit als eher kleine deutsche Stadt, die jedoch über eine Universität verfügt, wo besonders pädagogische Fächer vermittelt werden. Landau hat aber kaum nennenswerte Industriebetriebe, ist aber vielleicht gerade deswegen recht beschaulich. Die Nähe zu Frankreich zeigt sich auch darin, dass die Franzosen hier viele Jahre das Sagen hatten, wovon die Stadt auch profitiert hat. Weniger glücklich war dann der Übergang zur bayrischen Herrschaft. - Beim Abendessen im Parkhotel konnte dieses zeigen, dass es nicht bloss eine gediegene Herberge, sondern auch Speiselokal ist. Die Zimmer waren inzwischen bezogen. Schade bloss, dass statt eines idyllischen Weihers gleich hinter dem Hotel eine kahle, erdige Senkung war. Spart die Stadt Landau wohl schon Wasser? Vielleicht ein Dichtungsproblem; wir wissen es nicht. Der erste Reisetag ging dennoch harmonisch zur Neige.
2. Tag: Freitag, 23. September 2022
Das Frühstücks-Buffet liess kaum Wünsche offen. Gestärkt unternahmen wir einen kurzen Spaziergang zum Rathaus, wo wir von Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron in einem repräsentativen Saal empfangen wurden. Wir erfuhren einiges über den Aufbau der Gemeinden in unserem nördlichen Nachbarland. Landau ist eine «freie Kreisstadt», wogegen das Umland in mehrere Kreise mit unterschiedlich vielen Städten und vor allem Dörfern eingeteilt ist. Bei Steuern und Finanzen dürfte der Bund mehr zu sagen haben als die Länder und die Gemeinden. Wie die Schweiz ist auch Deutschland föderalistisch aufgebaut; Unterschiede gibt es aber wohl viele, deren Kenntnis aber den Rahmen dieses Besuches gesprengt hätte. – Nach einem fakultativen Mittagessen ging es per Car nach Neustadt an der Weinstrasse, mit einem Aufstieg zu Fuss zum Hambacher Schloss, wo uns vieles über «Die Wiege der deutschen Demokratie» erklärt wurde. Wichtig war das Hambacher Fest, wo am 27. Mai 1832 etwa 30'000 Menschen ihrer Forderung nach Demokratie lautstark und feuchtfröhlich Ausdruck gaben. Der Besuch auf dieser Burg liess kaum jemand unberührt; der Ausblick über weite Teile des Rheinlandes war eindrücklich. – Abends kam es zu einem ersten Höhepunkt mit dem festlichen Nachtessen im Restaurant Schneider in Dernbach, eine halbe Stunde entfernt von Landau. Der Kalbsrücken, rosa gebraten, mundete vorzüglich und die Weine zeigten auf, dass die Pfalz hier durchaus mit bekannteren Weinregionen gleichgesetzt werden darf. Ob nach Rückkehr ins ****Parkhotel der eine oder die andere noch einen Schlummertrunk im «Wohnzimmer» (barähnlicher Aufenthaltsraum) genehmigte?
3. Tag: Samstag, 24. September 2022
4. Tag: Sonntag, 25. September 2022
Somit kommen wir zu einigen «grundsätzlichen Betrachtungen». Wie schon eingangs erwähnt chauffierte uns Daniel Schilliger durch die deutschen und französischen Lande.
Wir dürfen sagen: Wir fühlten uns sicher aufgehoben, mit Dani unterwegs zu sein. Seine zuvorkommende, freundliche und ruhige Art war wohltuend. Ein Extra, beispielsweise aussteigen und ausladen im «Schärme» waren ihm nicht zu viel.
Beim Anstossen im
Freien vor dem «Deutschen Weintor» kam dann für Christine Lötscher-Wachter der
emotionale Moment: die Mitteilung, ihr Lieben, das war die letzte
Staatsbürgerreise, die sie und ihr Willy organisiert haben. Sichtlich bewegt
teilte sie uns dies mit und der Applaus brandete auf. Herzlichen Dank, liebe
Christine und Willy, für die stets umsichtige, liebenswürdige und kompetente
Organisation und Durchführung von 13 (!) Reisen. Im Car auf der Heimfahrt
dankte Sepp Stalder der Präsidentin und ihrem Mann für diese ausserordentliche
Leistung – mit Worten, aber auch mit süffigen und festen Spezialitäten aus der
Region, die wir eben besucht hatten. – Nach einem Kaffeehalt in der Raststätte
«Air du Haut Koenigsbourg» - wir waren wieder im Elsass, also in Frankreich –
peilten wir zügig die Schweiz an und verabschiedeten erste Staatsbürgerinnen
und -bürger in Sursee und schon um 18.45 Uhr endete die unvergessliche Reise
wieder wo sie begonnen hatte, beim Inseli unter dem schützenden KKL-Dach in
Luzern.
Wir haben in diesen vier Tagen
viel gesehen, gehört und genossen. Deutschland und Frankreich – Jahrhunderte
lang arg verfeindet, wurden zu Freunden, begründet damals durch Bundeskanzler
Konrad Adenauer und Präsident und General Charles de Gaulle. Gerade für uns
Schweizer wichtig, wenn zwei unserer Nachbarländer heute friedlich neben- und
miteinander leben.
Cornelia und Joe Emmenegger
Vorstandsmitglied und Aktuarin
27. September 2022
«80 Jahre Staatsbürgerliche Gesellschaft des Kantons Luzern»
Einladung zur Jubiläumsveranstaltung in Hergiswald ob Kriens
Samstag, 11. Juni 2022